Germanias Oberligateam triumphiert in Witten

22:15 gewinnt Krefeld in der Oberliga gegen den KSV Witten II. Hier der Kampfbericht Alex Jodas:

Es ist der 3.Oktober 2014, heute geht’s zu der zweiten Mannschaft nach Witten. Wir treffen uns an der Turnhalle zur Abfahrt. Der Mannschaftsbus ist schon losgefahren. Nur haben sie unseren 57 Kilo Mann, Emil Gozalov, vergessen. Durch einen Zufall, weil wir auf Enis Yagan warten, der zu spät zum Treffpunkt kommt, merken wir, dass Emil in der Halle eingesperrt wurde. Er hatte sich noch schnell wiegen wollen. Nun steht er verzweifelt am Ausgang und kommt nicht mehr raus. Zum Glück bemerken wir es.
Es fehlen heute zwei Leistungsträger: Sohayb Mousa hatte sich aus privaten Gründen heute abgemeldet. Und Alex Wagner, der einen tragischen Todesfall in der Familie erlitten hat. Für ihn können wir keinen Ersatz stellen, diese Nachricht kam zu spät. Werden wir diese Ausfälle ausgleichen können?
Mit Emil in der 57 Kilo Freistilklasse fängt es für uns wie gewohnt gut an. Er schultert seinen Gegner Bahtiyar Dündar nach nur 1 Minute 20. Dabei zeigt er uns die spektakuläre Technik, die wir von Alex Wagner kennen: Er klammert den Oberarm des Gegners, schnürt sein Bein um das von Dündar. Und dann geht es mit einer Schleuder nach hinten. Diese Technik sagt uns sehr zu, wir quittieren sie mit wildem Applaus.
Dann folgen drei Niederlagen für uns. Tim Focken verliert nach Punkten, Vitali Alekseev verliert technisch unterlegen und in der 98 Kiloklasse habe wir keinen gestellt. Es steht 4:11 für Witten. Das kann uns nicht schocken, wir haben eine gewohnt schwächere erste Halbzeit.
Denn jetzt dreht Dieter Tschierschke in der 66 Kilo Freistilklasse gegen Denis Rerich mächtig auf. Ganz im Stile von Vitali Jeschke erarbeitet er sich Punkt um Punkt mit Beinangriffen aus allen Positionen. Er gewinnt technisch überlegen ohne Gegenpunkte abzugeben. Hiermit ist die Wende eingeleitet.
Waldemar Schäfer tut es Dieter gleich und gewinnt in der 86 Kilo Griechisch Römisch Klasse gegen den körperlich wesentlich stärkeren Martin Tasev 9:0 nach Punkten. Die Mannschaftswertung steht nun 11:11 unentschieden.
Der Schlüsselkampf des Abends stellt nun Fahim Nasari gegen Ayoub Bolakhrif im 66 Kilo Griechisch Römisch dar. Wir befürchten einen knappen Ausgang des Kampfes. Aber Ayoub lässt nichts anbrennen. Im Gegenteil, er heizt seinem Gegner mächtig ein, so dass er nur rückwärtsgehen kann. Der Wittener erhält eine Passivitätsverwarnung nach der anderen. Es sieht schon nach Arbeitsverweigerung aus. Der Mattenrichter ist es dann auch leid und schickt Nasari in die Bodenlage. Wie wir es von unserem Mann kennen, hebt er seinen Wittener Gegner aus. Der weiß sich nicht anders zu helfen, als Ayoub unverfroren ans Bein zu greifen. Der Schiedsrichter pfeift ab und Ayoub erhält für diese Unsportlichkeit zwei Punkte. Nasari wird erneut in die Bodenlage geschickt. Diesmal gibt es für den Wittener kein Entrinnen: Mit einem ordentlichen Knall wirft Ayoub seinen Gegner auf den platten Rücken und gibt ihm eine Kostprobe von der gar nicht mehr so weichen Matte. Der Wittener erhält die „Höchststrafe“ von 5 Punkten! Wir toben vor Freude. Nach nicht mal 4 Minuten bekommt Nasari eine vierte Verwarnung und wird disqualifiziert.
Vitali Jeschke gewinnt nach Punkten gegen den Wittener Lukas Faber in der 86 Kilo Freistilklasse.

Unser Levan Rechviasvili spielt in der 75 Kilo Freistilklasse gegen Diyar-Murat Dündar die erste Geige. Levan fertigt seinen Gegner in 2 Minuten technisch überlegen ab. Er präsentiert uns hier eine bunte Kollektion aus Freistiltechniken, die wohl nicht nur sein Gegner staunen lässt.
Im letzten Kampf in 75 Griechisch Römisch gibt es für uns eine überraschende Niederlage: Eniz Yagan läuft gegen Nick Jacobs von Witten in den tückischen Kopf-Hüft Zug. In der gefährlichen Lage wird unser Mann nach einer Minute geschultert. Das ist hart für unseren starken Mann. Hätte er sich noch retten können wäre dieser Kampf wohl ganz anders ausgegangen. Aber dieser Konjunktiv hilft ihm auch nicht weiter. Diese Niederlage wird ihm noch lange genug die Laune verderben.
Aber dem Sieg der Mannschaft hat der letzte Kampf kein Abbruch getan, ein 15:22 Sieg für Krefeld bedeutet den vierten Tabellenplatz in der Oberliga. Damit stehen wir in der Wertung vor unserem nächsten Gegner Oberforstbach.