Germanias Oberligateam machte Tabellenführer das Leben schwer / Bezirksligateam kämpft Verfolger nieder

„Mit Glück holen wir vielleicht ein Unentschieden“ war Germanias Trainer Georg Focken schon vor dem Oberligaheimkampf gegen den KSV Hohenlimburg die Schwere der Aufgabe bewusst. Schließlich kam der in dieser Saison bisher stets siegreiche Tabellenführer in die Sporthalle an der Lüdersstraße. Er behielt seine weiße Weste auch in Krefeld, doch der KSV Germania bot bei der 14:23 Niederlage einen heißen Kampf. Den hatten die Zuschauer auch schon in der Bezirksligabegegnung von Krefelds zweiter Mannschaft zuvor gesehen. Gegen den Tabellenzweiten AV Mülheim am Rhein II taten sich die Germanen als verlustpunktfreier Leader der Tabelle lange schwer und landeten mit 31:22 schließlich den knappsten Heimsieg der Saison.

26:14 hatten die Hohenlimburger den Hinkampf in der Oberliga gewonnen. Minimalziel von Germania war es, noch näher heranzukommen an den auf allen Positionen gut besetzten Gegner. Das Glück, von dem Georg Focken vor dem Kampf sprach, schien den Krefeldern zunächst wirklich hold zu sein. Hohenlimburg ließ die 55 Kilo Klasse überraschend unbesetzt. So gingen die ersten vier Punkte kampflos an Ayoub Bolakhrif. Dann der nächste Paukenschlag. In 120 Kilo schulterte Alexander Wagner Björn Pulla. Damit stand es 8:0 für Krefeld. Dann unterlagen Dieter Tschierschke (60 kg) und Sergej Blumenstein (96 kg) jeweils technisch unterlegen 0:4, doch Andreas Eisenkrein glückte noch vor der Pause gegen Igor Domovets mit 3:2 die Revanche für die 0:3 Niederlage aus der Hinrunde. So ging Krefeld überraschend mit einer knappen Führung in die Pause.

Danach aber zeigte der Tabellenführer, warum er noch jeden Meisterschaftskampf in dieser Saison gewonnen hat. Nacheinander unterlagen die Germanen Wjatscheslaw Wagner, Arthur Eisenkrein, Waldemar Schäfer und Sohayb Musa jeweils 0:3 nach Punkten, Den versöhnlichen Schlusspunkt aus Krefelder Sicht setzte Vitali Jeschke in 74 kg Freistil gegen den starken Nils Hausegger (10 Saisonsiege) mit einem 3:1 Punktsieg. „Wir konnten den Gegner mit einigen Siegen ärgern und waren weitgehend auf Augenhöhe. Nach der Pause haben wir keinen Kampf mit 0:4 verloren, das zeigt, wie nah wir dran waren“, resümierte Focken hinterher. Der KSV Germania verlor damit seinen dritten Tabellenplatz und ist mit jetzt 15:11 Punkten Tabellenfünfter. Bereits am Freitag steht der nächste dicke Brocken an beim Auswärtskampf gegen den Zweiten RC Merken.

Ungewohnter Gegenwehr sah sich das Krefelder Bezirksligateam ausgesetzt. Der Tabellenzweite AC Mülheim am Rhein II wollte sich von den Krefeldern nicht wie die meisten anderen Teams zur Schlachtbank führen lassen. Das Endergebnis von 31:22 sieht deutlicher aus, als die Duelle auf der Matte waren. Denn die Kölner Vorstädter ließen die 60 kg unbesetzt. Ohne diese acht verschenkten Punkte hätte Krefeld nur mit einem einzigen Punkt Vorsprung gewonnen.
Rick Nürnberger gewann mal wieder seine beiden Kämpfe auf Schulter. Mit 14 Siegen bei nur einer Niederlage hat er sich zum zweitbesten 66 Kilo-Ringer der Liga entwickelt. Benjamin in der Beek trat einmal an und siegte ebenfalls auf Schulter. Michael Rips, David von Cappeln, Eniz Yagan gewannen jeweils einen Kampf und verloren den anderen. Vitali Alekseev steuerte bei seiner 1:3 Niederlage noch einen Punkt bei.
Germania II hat jetzt 26:0 Punkte auf dem Tabellenkonto, der neue Zweite Kelmis 20:6. Damit reichen zwei Siege in den verbleibenden fünf Saisonkämpfen, um den angestrebten Aufstieg in die Landesliga perfekt zu machen.