Aline Focken dritte bei Europameisterschaften

Hurra, die Bronzemedaille! Oder, verdammt, wieder „nur“ dritte geworden? Diese Fragen dürfte sich Aline Focken bei den diesjährigen Europameisterschaften in Rom gestellt haben. Sie scheint an dieser Platzierung wie festgenagelt zu sein, obwohl die Medaille dieses mal viel goldener hätte ausfallen können. Ihre Stimmung schwankte irgendwo zwischen Enttäuschung und Euphorie: Denn Medaille ist immerhin eine Medaille. Schließlich erkämpfte sie sich hiermit inzwischen die achte Medaille bei Welt-und Europameisterschaften!

Aber alles der Reihe nach.

In dem kleinen Finale fegte sie ihre französische Gegnerin Pauline Denise regelrecht von der Matte. In nur zweieinhalb Minuten bezwang die Krefelderin die Französin Pauline Denise Lecarpentier technisch Überlegen mit 10:0 Punkten. In diesem Fall wird der Kampf, der normalerweise zwei mal drei Minuten dauert, vorzeitig beendet. Vor allem im Bodenkampf war die Französin der Hülserin hilflos ausgeliefert.

Alines Pech in diesem Turnier war, das sie gleich zu Anfang gegen die starke Türkin Yasemin Adar denkbar knapp 4:5 nach Punkten verlor. Danach musste sie gar um ein Ausscheiden aus dem Turnier bangen. Das wäre der Fall gewesen, hätte die Türkin im weiteren Turnierverlauf verloren. Doch die Türkin zog glücklicherweise ins Finale ein und Aline Focken bekam eine weitere Chance in der Hoffnungsrunde. Hier konnte sie gegen die Polin Kamila Czeslawa Kulwicka ihre Weltklasse unter Beweis stellen. Aline drehte ihre Gegnerin mit der Beinschraube schwindelig. Sie siegte hier noch in der ersten Halbzeit technisch überlegen.

So bewies Aline ein weiteres Mal eindrucksvoll, dass sie in der Weltklasse weiterhin die erste Geige spielt. Und das lässt hoffen für die olympischen Spielen in Tokio im August. Denn das wird ihr Saisonhöhepunkt und soll gleichzeitig die Krönung ihrer Karriere werden, weil: Danach will Aline ihre Ringerschuhe entgültig an den Nagel hängen.