Nächste Woche freier Eintritt

21. Oktober 2012.

Begeistert feierten die Zuschauer in der gutbesuchten Sporthalle Lüderstrasse die Oberligaringer des KSV Germania nach dem knappen 20:18 Erfolg über den KSV Simson Landgraaf. Sie hatten hochklassige und teils sogar dramatische Kämpfe zweier weitgehend gleichwertiger Mannschaften gesehen. Zum Ende der Hinrunde kletterten die Krefelder nach zuletzt vier Siegen in Folge (in der Vorwoche ein überraschender 23:18 Auswärtssieg beim Vierten TSG Herdecke) mit nunmehr 9:9 Punkten auf den fünften Tabellenplatz. Komplettiert wurde der gelungene Doppelkampftag durch den 55:0 gewerteten Sieg der Krefelder Zweitvertretung über Landgraafs zweite Mannschaft (die sieben durch Anton Jordaan auf der Matte geholten Punkte wurden nachträglich aberkannt, da der Niederländer später in der ersten Mannschaft eingesetzt wurde) Damit hat das Bezirksligateam alle neun Saisonkämpfe gewonnen und ist Herbstmeister mit vier Zählern Vorsprung.

Zu den gefühlten Matchwinnern in der Oberligabegegnung wurden nicht etwa Waldemar Schäfer und Andreas Eisenkrein (jeweils 4:0 nach Aufgabe der deutlich unterlegenen Gegner) oder Ayoub Bolakhrif (kein Gegner in 55 kg), denn deren Punkte hatte Germanias Trainer Georg Focken vorab bereits fest eingeplant. Entscheidend waren nach der unglücklichen und so nicht erwarteten Schulterniederlage von Dieter Tschierschke in 60 kg und dem durchaus eingeplanten 0:3 von Arthur Eisenkrein gegen den auch von Erstligisten umworbenen Arslanbek Goyguereev zwei andere Krefelder.

Schwergewichtler Michael Alert holte nach einer starken Vorstellung mit 3:1 seinen ersten Oberligasieg in dieser Saison – und das gegen den höher eingeschätzten Frederik Hamaker. Die Zuschauer euphorisierte aber vor allem der nicht mehr für möglich gehaltene Sieg von Alexander Wagner über Rochel Gumuljo in 96 Kilo. Wagner hatte die zweite Runde verloren und lag auch in Runde drei zurück, bevor er nach einer wahren Energieleistung seinen Gegner noch schulterte. Da kochte die Halle.

Den Sack zu machte dann bereits drei Kämpfe vor Schluss Vitali Jeschke (84 Kilo Freistil). Gegen den bärenstarken Oleksandr Koval (8 Saisonsiege bei nur einer Niederlage) holte er eine Runde und unterlag nur 1:3 nach Punkten. Die beiden letzten Kämpfe (Julian Obrich 0:3 und Sohayb Musa Schulterniederlage) waren damit bedeutungslos.

„Ich bin wirklich stolz auf mein Team. Wir haben aber auch etwas Glück gehabt, denn es hätte durchaus andersherum ausgehen können“, resümierte Trainer Focken und pflichtete damit dem Coach der Niederländer bei, der sich vor dem Duell einen knappen Sieg seines Teams ausgerechnet hatte.

Bereits kommenden Samstag findet zum Rückrundenstart der nächste Heimkampf statt. Mit dieser Leistung dürften die Krefelder auch gegen den Tabellendritten TV Essen-Dellwig nicht chancenlos sein. Packende Duelle auf der Matte verspricht auch der Vorkampf. Da kann Germanias Bezirksligateam mit einem Sieg dem angestrebten Aufstieg einen entscheidenden Schritt näherkommen, denn es reist der einzige direkte Verfolger RV Kelmis an. „Natürlich brauchen wir zahlreiche und lautstarke Unterstützung. Deshalb ist der Eintritt an diesem Doppelkampftag frei“, kündigte Germanias Vorsitzender Jochen Haeffner an. Für alle Kampfsportinteressierten eine gute Gelegenheit, die Faszination Ringen einmal live zu erleben (Sporthalle Lüderstrasse, Beginn 17:30 Uhr).