Leyan Can Colak wird DEUTSCHER RINGERMEISTER!

von Alex Jodas

Fast zwei Monate nach dem Sensationsgold für Aline Focken gibt es an diesem Wochenende einen weiteren historischen Erfolg für Germania Krefeld. Colak erringt ebenfalls Gold auf nationaler Ebene in Ladenburg, er ist damit der erste Deutsche Freistilmeister für Germania Krefeld. Diese Ehre blieb sogar Hans Focken, dem Großvater von Aline Focken in den 60er und 70er Jahren verwehrt. Er war aufgrund der starken Konkurrenz von Wilfried Dietrich, dem Kran von Schifferstadt nie so weit gekommen.

Es war kein leichter Finalkampf für Leyan gegen Nikita Revin vom TuS Adelhausen. Der Südbadener schien ein Heimkampf zu haben, die gesamte Halle feuerte den Gegner des Krefelders Nobody an. Denn Leyan ist ein Neuling in der Nationalen Ringerszene, würde er gegen den hochfavorisierten Revin bestehen können?

Die beiden liefern sich einen beinharten Kampf, bei dem nicht viel passiert. Leyan ist der aktivere, er greift an, wo er nur kann. Doch Revin macht es dem Krefelder schwer, er verteidigt gut. Dennoch schafft es Leyan, mit hartnäckigen Doppelbeinangriffen durchzudringen und vollbringt die Sensation des Tages: 3:1 gewinnt er knapp nach Punkten. Jetzt verstummen die Zuschauerrufe, jetzt wird es endlich auf der Krefelder Seite laut, die es bis dahin noch gar nicht fassen konnten und nun begreifen, was der junge Leyan Can Colak heute vollbracht hat: Bester deutscher Ringer in seiner Klasse! Spätestens seit heute kennt ihn jeder in der Ringerszene.

Der Einzug ins Finale war kein Spaziergang für den Nachwuchsringer von Germania, es hatte wohl keiner damit gerechnet, vor allem nach dem vermasselten Kampf von Colac mit der knappen 2:4 Punkt-Niederlage gegen Luis John von Graben-Neudorf. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Krefelder seine beiden ersten Kämpfe deutlich gewonnen, unter anderem gegen seinen Erzrivalen Abdurrahim Sekmen aus Hohenlimburg, der Landesmeister von NRW, gegen den Colac noch vor ein paar Wochen knapp verloren hatte.

Ausgerechnet sein NRW Konkurrent verhalf dem Krefelder zum Einzug ins Finale, da Abdurrahim Sekmen in dem Kampf darauf seinen Gegner Luis John nach Punkten besiegte.

In dieser Gruppe gab es demzufolge drei Ringer, die jeweils zwei Kämpfe gewonnen hatten und bei einem Kampf geschlagen wurden. Das zeigt, wie dicht das Niveau dieser drei beieinanderliegt. Lean Colac hatte aber das beste Punkteverhältnis.