Aline Focken Rotter holt Bronze bei den Weltmeisterschaften und olympische Qualifikation

Nur Sultan /Kasachstan: Aline Focken ist nun endgültig in der Weltklasse in der neuen Gewichtsklasse angekommen.

Ihre Gegnerin Elmira Syzdykova im kleinen Finale der 76 Kiloklasse hatte bei diesem Kampf sogar Heimvorteil: Schließlich kommt sie aus Kasachstan. Aber es sollte ihr nichts nützen, Aline ließ sie in diesem beinhart geführten Kampf überhaupt nicht zum Zuge kommen. Wie hart der Kampf ablief belegt die Platzwunde am Kopf der Krefelderin. Gleich in der ersten Minute musste ihr nach Kopfstößen, die ihr ihre Gegnerin verabreicht hatte, die Stirn getackert klammert werden.

Nur mit Kopfbinde konnte sie weiterkämpfen. Doch damit ließ sich Aline nicht den Schneid abkaufen. Im Gegenteil. Sie setzte die Kasachin unter Dauerdruck. Nur Focken punktete und konnte mit 3:0 Punkten ungefährdet die Medaille nach Hause holen.

Und ganz wie nebenbei bekommt Focken durch diese Platzierung die Qualifikation zu den olympischen Spielen in Tokio 2020.

Am Vortag noch sah es eher wie ein Spaziergang ins Finale aus, denn in ihren Vorkämpfen gewann Focken Rotter gegen Sabira Aliyeva aus Aserbaidschan 10:4 und Alla Belinska aus der Ukraine 5:3 nach Punkten.

Auch im Halbfinale gegen die vierfache Weltmeisterin Adeline Gray aus den Staaten sah erst erst noch nach einem Sieg für Focken Rotter aus. Leider punktete die Amerikanerin am Ende der sechsminütigen Kampfzeit zum 5:2. So reichte es leider „nur“ für das kleine Finale.

„Aus meiner Sicht war es ein ausgeglichener Kampf, Aline hat ihre taktische Linie eingehalten und hätte mit einem Quäntchen mehr Glück auch gewinnen können“, so Frauen-Bundestrainer Patrick Loes.

Und wenn hier von „nur“ geredet wird, dann trägt Aline selbst ein wenig mit die Schuld hierfür. Schließlich hat sie die Messlatte so hoch gelegt, als sie vor fünf Jahren in Usbekistan sogar Weltmeisterin wurde. Wie soll sie das nur noch toppen? Wohl nur noch mit einer Medaille bei den olympischen Spielen .

Diese Platzierung ist besonders hoch einzuschätzen, da Aline in der höheren Gewichtsklasse einige Kilos zu wenig auf den Rippen hat. Diese Kilos sind nicht , wie bei den Sumo – Ringern üblich, einfach „anzuessen“. Beim olympischen Ringen ist das kaum möglich. Denn im Gegensatz zum japanischen Sumo Ringen, wo ein Kampf meistens nur ein paar Sekunden dauert, ist das olympischen Ringen ein Ausdauersport. Hier beträgt die reguläre Kampfzeit sechs Minuten, das bedeutet eine Belastung vergleichbar dem eines 2000 Meter Mittelstreckenlauf. Das bedeutet, professionelles Ringer Training ist dermaßen auszehrend, dass man kaum zunehmen kann.

Die frischgebackene Bronze- Medaillengewinnerin wird am 12.10.2019 beim dem Oberliga Heimkampf gegen Köln Mülheimin Krefelder Halle an der Steinstrasse 73 um 19 Uhr empfangen werden können. Wir hoffen auf eine volle Halle an dem roten Teppich für unsere Weltklassenathletin.